Der Ortsteil Freckenhorst
Bis 1975 besaß die Stadt Freckenhorst eigene Stadtrechte und wurde nicht ohne Widerstand in die Stadt Warendorf eingemeindet. Als zweiter Siedlungsschwerpunkt zeichnet sich der größte Ortsteil mit seiner eigenständigen Stadtentwicklungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Stadtgebiet deutlich ab. Berühmt ist Freckenhorst neben der ortsbildprägenden Stiftskirche, einer romanischen Basilika, auch für den Freckenhorster Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, der als bedeutendstes steinernes Taufbecken Deutschlands gilt. In unmittelbarer Nähe zur Stiftskirche entstand im Jahr 1740 der Barocke Putzbau des Schlosses Freckenhorst. Noch immer gibt es dort Relikte vom Klostergarten und einen Landschaftspark zu entdecken. Zentraler Ort für gesellige Feste ist der mittelalterlich geprägte Stiftsmarkt.
Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren - Ortskern Freckenhorst
Zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich rund um den Stiftsmarkt stehen Fördermittel im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zur Verfügung, für das sich die Stadt Warendorf erfolgreich beworben hatte. Das geförderte Projekt umfasst unterschiedlichste Maßnahmen und Projekte, die bis zum August 2025 in Freckenhorst umgesetzt werden sollen.
Für die Begleitung der Maßnahmen und Projekte wurde ein Zentrenmanagement eingerichtet. Den Auftrag hat das Büro "Stadt + Handel" erhalten. Das Zentrenmanagement steht in engem Kontakt zu Gewerbetreibenden, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie sonstigen Akteuren im Projektgebiet, baut systematisch ein Netzwerk auf und pflegt dieses kontinuierlich. Unterschiedliche Informationsformate, Workshops oder auch Einzelberatungen sensibilisieren die Akteure für neue, alternative – vielleicht auch ungewöhnliche – Nutzungen sowohl von leerstehenden Ladenlokalen, alten Quartieren als auch von öffentlichen Räumen. Das Zentrenmanagement moderiert und begleitet dabei – in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung – weitere, vorgegebene Teilmaßnahmen des Projektes.
Dazu gehören u.a.- Temporäre Neuordnung und Zwischengestaltung des Stiftsmakts Freckenhorst
- Vorübergehende Anmietung und Untervermietung leerstehender Ladenlokale,
- Fassadensanierungen besonders prägnanter Gebäude,
- Machbarkeitsstudien / Ideenwettbewerbe zur Umnutzung von Gebäuden oder Neugestaltung von Gebäudekomplexen,
- Bürgerbeteiligungen zur Umgestaltung öffentlicher Plätze (insbesondere des Stiftsmarktes),
- Maßnahmen zum Innenstadtmarketing und zur Öffentlichkeitsarbeit
- Bänke, Spielgeräte und leicht transportable Sitzgelegenheiten.
Aber auch niedrigschwellige Angebote zu Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz aber auch zu baurechtlichen und architektonischen Fragen, sollen insbesondere Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Gewerbetreibende zu Investitionen in ihre Objekte motivieren.
Den Geltungsbereich für den Ortsteil Freckenhorst können Sie hier ansehen:
Geltungsbereich zukunftsfähige Innenstädte und Zentren _Ortsteil FreckenhorstVerfügungsfonds Freckenhorst - Fördergeld für kleinere Projekte
Ein weiterer Bestandteil ist ein Verfügungsfonds, mit Fördermittel von bis zu 20.000 €. Über den Verfügungsfonds können flexibel lokale Kleinprojekte realisiert werden. Die Projekte werden in der Regel aus 50 % Fördermitteln und 50 % privaten Mittel finanziert. Das bedeutet: Jeder Euro, der aus privatem Vermögen in den Verfügungsfonds eingezahlt wird, wird mit dem gleichen Betrag aus dem Etat der Städtebauförderung bezuschusst. Über die Verwendung der Gelder entscheidet die Lenkungsgruppe Freckenhorst. Bei einer Projektidee zum Verfügunsgfonds berät sie gerne das Zentrenmanagement.
Hier können Sie den Flyer zum Verfügungsfonds herunterladen.
Leerstand in Freckenhorst
Die vorübergehende Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen beabsichtigt zukunftsfähige und frequentierte Nutzungen in der Startphase zu unterstützen. Das Ziel ist es, dass neue Konzepte, Angebote und Geschäftsideen bis zu 2 Jahre lang risikofrei getestet und etabliert werden.
Haben Sie eine Geschäftsidee? Das Zentrenmanagement berät Sie gerne.
Hier können Sie den Flyer zur Anmietung leerstehender Ladenlokale herunterladenIntegriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK)
Derzeit wird ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept – kurz ISEK - für Freckenhorst aufgestellt. Dieses soll nach Fertigstellung eine Handlungsgrundlage für die strategischen Ziele und Projekte zur Entwicklung von Freckenhorst darstellen. Zur Erarbeitung des ISEK wurde das Büro complan Kommunalberatung beauftragt.
Das ISEK versteht sich als ganzheitliche Konzeption und soll bis spätestens April 2025 erstellt werden. Wesentlicher Bestandteil ist dabei die zukünftige Gestaltung der Ortsmitte. Es zeigt Problembereiche aber auch Chancen auf und bearbeitet diese Ergebnis- und Zukunftsorientiert in dem konkrete Ziele und Maßnahmen abgeleitet werden. Vorhandene Planungen und Konzepte u.a. auch die Planung der Ortsumgehung Freckenhorst werden aufgegriffen und zum Teil sogar weiterentwickelt.
Die Erarbeitung der Inhalte erfolgte im Frühjahr 2024 unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit, sodass die strategische Ausrichtung vom ganzen Ort mitgetragen wird.
Das erarbeitete ISEK bildet zudem Fördergrundlage für die Programme der Städtebauförderung, die anschließend für die Realisierung von Maßnahmen herangezogen werden können.Fördermittel zur Fassadensanierung
Machbarkeitsstudie ökologische Aufwertung "Brüggenbach"
Der Brüggenbach ist im Ortsbild von Freckenhorst nur noch bedingt prägendes Landschaftselement. Aufgrund der damaligen Kanalisierung und Begradigung wird der Bach heute in einem Betonbett geführt und ist streckenweise sogar überbaut, wodurch er im Stadtbild kaum sichtbar ist. Aus diesem Grund wurde die Wiederherstellung des Bachlaufes mit Flora und Fauna bereits 2012 in das Integrierte Ortsentwicklungskonzept (2030 – Zukunft Freckenhorst) als fortgeschrittener Projektansatz aufgenommen.
Über das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ führt die Stadt Warendorf derzeit verschiedene Maßnahmen in Freckenhorst durch, um den Ortskern als attraktives und funktionales Zentrum zu stärken.
Die Verwaltung hat daher über das o.g. Förderprogramm und in Kooperation mit dem Wasser- und Bodenverband das Büro WLV-Wasser und Boden GmbH mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Zielsetzung war es, die Möglichkeiten einer Renaturierung oder einer naturnäheren Gestaltung des Brüggenbaches innerhalb des Ortskerns zu prüfen und zu beleuchten.
In der nun vorliegenden Studie wurde zunächst der Ist-Zustand untersucht und daraus ein Umsetzungsfahrplan abgeleitet. Die in dem Fahrplan beschriebenen Maßnahmen zeigen, dass eine ökologische Aufwertung des Brüggenbaches auf nahezu ganzer Länge des Untersuchungsraumes zu einer hydrologischen Verbesserung führt.
So sollen insbesondere die stark überprägten Abschnitte mit den Niedrigwasser-Rinnen aus hydromorphologischer und ökologischer, aber auch aus städtebaulicher Sicht vorrangig umgestaltet werden. Auf diese Weise kann nicht nur ein attraktiver Lebensraum für die Flora und Fauna entstehen, sondern auch eine Erlebbarkeit des urbanen Gewässers für die Bürgerinnen und Bürger hergestellt werden.
Ebenso ist es in Bezug auf Starkregen und Hochwasserereignissen sinnvoll, die hydraulische Situation des Baches zu verbessern. Da jedoch eine Aufweitung der „kanalisierten Engstellen“ aufgrund der angrenzenden Bebauung begrenzt möglich sein wird, schlägt der Gutachter vor, alternativ die Abschnitte der Ausuferungen durch Schaffung von Retentionsräumen und die Vergrößerung des Gewässerprofils zu optimieren.
Die Machbarkeitstudie zur ökologischen Aufwertung des Brüggenbaches finden Sie hier.Freckenhorst - Lage im Stadtgebiet