Straßen(um)benennungen
Immer wieder werden im Stadtgebiet Straßen neu benannt, z.B. in neuen Wohngebieten. Seltener sind Umbenennungen von Straßen, z.B. aufgrund von belasteten Straßennamen.
Im Februar 2025 hat der Rat der Stadt Warendorf eine Leitlinie zur Straßenbenennung und Straßenumbenennung beschlossen.
Grundlage für die Leitlinie waren Empfehlungen des 1. Warendorfer Bürgerrates. Der Bürgerrat hat im Oktober 2024 unter der Fragestellung: Welche Vorgaben und Kriterien für Straßen(um)benennungen sollen in der Stadt Warendorf gelten? getagt. 16 Bürgerinnnen und Bürger aus Warendorf und den Ortsteilen wurden zufällig für die Teilnahme am Bürgerrat ausgelost.
Im Juli 2025 hat der Rat der Stadt Warendorf unter Einbeziehung der Leitlinie aufgrund eines Antrags der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke/Die Partei beschlossen, dass die vier Straßen Wagenfeldstraße (Hoetmar), Freiherr-von-Langen-Straße, Agnes-Miegel-Weg (Warendorf) und Heinrich-Tenhumberg-Straße (Freckenhorst) umbenannt werden sollen. Die Gründe für die Umbenennungen reichen von der Unterstützung des Nationalsozialismus bis hin zur Vertuschung von Missbrauchsfällen durch die im Straßennamen gewürdigten Personen.
Aufgrund des Ratsbeschlusses wird die Umbenennung der Freiherr-von-Langen-Straße zunächst zurückgestellt, bis entsprechende Entscheidungen zum Umgang mit der Benennung der Doktor-Rau-Allee erfolgt sind.
Die Stadt Warendorf ruft nun alle Bürger und Bürgerinnen auf, sich bei der Namensfindung für die drei Straßen Wagenfeldstraße, Agnes-Miegel-Weg und Heinrich-Tenhumberg-Straße zu beteiligen. Bei der Namenssuche gibt es entsprechend der Leitlinie bestimmte Kriterien zu beachten. So sollen beispielsweise Personennamen vermieden werden und besser Flurnamen oder Begriffe aus Flora und Fauna oder der Verweis auf historische Orte oder lokale Ereignisse gewählt werden. Außerdem soll z.B. auf die einfache und verständliche Schreibweise geachtet werden.
Auch die Agnes-Miegel-Plakette am Historischen Rathaus soll in diesem Zusammenhang entfernt werden. Eine neue Plakette soll idealerweise angebracht werden. Auch hierfür werden Vorschläge erbeten
Hinweis: Mit Anregung des Heimatvereins vom 18.09.2025 regt der Heimatverein u.a. auch niederdeutsche Schreibweisen und die Fokussierung auf die Benennung nach Örtlichkeiten und ehemaligen Funktionalitäten an. Im Rahmen des Auswahlprozesses der Namen wird eine Erweiterung / Abänderung der Leitlinie beraten.
Vorschläge können bis zum 05.12.2025 an das Kulturamt (Email: kultur@warendorf.de) gesandt werden. In einer der ersten Sitzungen der politischen Gremien im Jahr 2026 soll dann über die Benennung entschieden werden.