Zum 825-jährigen Stadtjubiläum und zum 80-jährigen Kriegsende ist die Erzählung „Weiße Fahnen im April“ von Paul Schallück als Bühnenstück inszeniert worden. Es hat am Samstag, 10. Mai um 18.00 Uhr in Warendorf am Altstadtfrühlings-Wochenende seine Premiere gefeiert, weitere Vorstellungen gab es am am Sonntag, 11. Mai um 11.30 Uhr und 18.00 Uhr. Das Stück beginnt an der Emsbrücke und wird danach im HOT zwischen den Emsbrücken, das nur wenige Meter entfernt und fußläufig erreichbar ist, fortgesetzt.
Der Warendorfer Autor Paul Schallück (1922–1976), bedeutender Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur und Mitglied der „Gruppe 47“, hat zehn Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges in seiner Erzählung „Weiße Fahnen im April“ den mutigen Warendorfer Bürgern ein Denkmal gesetzt, die ihre Stadt in den letzten Kriegstagen vor größerer Zerstörung retten konnten.
Zum Inhalt: Am Ostermontag 1945 bringen deutsche Soldaten unter der stadtnahen Emsbrücke Handgranaten an, um sie gemäß Hitlers „Nerobefehl“ nach der Taktik der verbrannten Erde zu sprengen. Der Bürgermeister und einige Mitbürger versuchen, dies zu verhindern und riskieren dabei ihr Leben. Sie greifen zu einer List, die jedoch am Ende durchschaut wird. Paul Schallück weicht in seiner Novelle von der historischen Wahrheit ab, indem er den 13-jährigen Sohn des Bürgermeisters als mutigen Retter präsentiert. Diese Abweichung wird im Stück aufgegriffen und hinterfragt.
Regisseurin Heide Bertram hat die Erzählung „Weiße Fahnen im April“ als Bühnenstück inszeniert. Das vom Warendorfer Nachkriegsautor Paul Schallück geschriebene Stück feierte nun bei bestem Wetter seine Premiere und soll demnächst für eine Indoor-Fassung umgeschrieben werden. Diese soll im März nächsten Jahres anlässlich des 50. Todestages von Paul Schallück im Theater am Wall aufgeführt werden. Die Verantwortlichen können sich zudem vorstellen, dass das Stück dann auch in Schulen aufgeführt wird. Ergänzend dazu sei geplant, die Erzählung Schallücks neu herauszugeben, insbesondere für den Gebrauch in Schulen, so Wolfgang Türk, der Leiter des Kulturamtes.

