Luftaufnahme der Warendorfer Altstadt

Gedenken Reichspogromnacht


In Erinnerung an die Reichspogromnacht, die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen Juden im Deutschen Reich in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 fand auch in diesem Jahr eine Veranstaltung der Stadt Warendorf gemeinsam mit über 100 Oberstufenschülern der weiterführenden Schulden statt.

An vier Stationen hielten jeweils zwei Schülerinnen und Schüler ein Kurzreferat, in denen die historische Bedeutung des Ortes erläutert wurde:

  • Alter jüdischer Friedhof (Am Bentheimer Turm/ Klosterpromenade): Mariengymnasium
  • Ort der eh. Synagoge (Freckenhorster Straße 7): Gesamtschule Weiße Rose
  • Stolpersteine Familie Anspacher (Lange Kesselstr. 27): Gymnasium Laurentianum Warendorf
  • Neuer jüdischer Friedhof (Hugo-Spiegel-Str. 6): Paul-Spiegel-Berufskolleg

Zum Abschluss hat Bürgermeister Peter Horstmann auf dem Jüdischen Friedhof die Ereignisse des Jahres 1938 ins Gedächtnis  gerufen und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine Pflanzschale vor der Gedenktafel positioniert.

"Wenn wir heute – mehr als 80 Jahre nach den Novemberpogromen – innehalten, dann bietet sich uns ein zwiespältiges Bild. Es gibt in Deutschland wieder blühendes jüdisches Leben. Doch zugleich erleben wir einen besorgniserregenden Antisemitismus, der jüdisches Leben in unserem Land und an anderen sicher geglaubten Orten der Welt bedroht. Leider haben wir uns beinahe daran gewöhnt, dass jede jüdische Einrichtung von der Polizei bewacht oder besonders geschützt werden muss – Synagoge, Schule, Kindergarten, Restaurant, Friedhof. Aber wir erschrecken uns über Angriffe auf Menschen, die eine Kippa tragen, und blicken fassungslos auf den rechtsradikal motivierten Übergriffen und antisemitischen Straftaten."


Er dankte den Warendorfer Schulen für ihr Engagement: "Die Schulen unserer Stadt haben heute Vormittag einen wertvollen Beitrag zu dieser Gedenkkultur geleistet – lebendig, anschaulich und gewiss nachwirkend. Es sind solche Momente, in denen Erinnerung weitergegeben wird. Es sind solche Momente, in denen aus Geschichte und persönlichen Geschichten Verantwortung wird."