Luftaufnahme der Warendorfer Altstadt

3. Warendorfer Europagespräch


„Europa. Eine Gesprächsreihe über Geschichte und Perspektiven einer Idee“ ist die hochkarätig besetzte, vom Kulturamt initiierte Veranstaltungsreihe betitelt, mit der die Stadt Warendorf die Entwicklung des europäischen Gedankens nachzeichnen will. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie und Kultur werden in einer losen Gesprächsfolge aktuelle und historische Themen europäischer (Zeit-)Geschichte erörtern und Fragen an den europäischen Integrationsprozess und dessen derzeitige Gefährdung stellen. Dabei soll auch – unter Einbindung außereuropäischen Perspektiven – die Einbindung Europa in die globale Weltordnung erörtert werden. 

Nach den Veranstaltungen im September 2024 mit Prinz Asfa Wossen-Asserate und mit Michel Friedman und Herfried Münkler im Januar 2025 werden am Sonntag 16. März um 11.30 Uhr im Sophiensaal der eh. Bundestagspräsident Norbert Lammert (Berlin) und der eh. polnische Botschafter in Bonn und Washington Janusz Reiter (Warschau) über – so das Thema – „Wege in die Zukunft: Deutschland, Polen und das Europa von morgen“ diskutieren.

Mehr als 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs lassen sich massive Machtverschiebungen in der Welt beobachten. Ein neuer Nationalismus hat den Aufstieg von Bewegungen vorangetrieben, die die liberalen Demokratien in Frage stellen, die Eliten anprangern und den Isolationismus fördern.

Die europäische Integration – nicht erst durch den Beitritt Polens und anderer osteuropäischer Länder in die EU – beruhte auf einer Absage an die traditionelle Machtpolitik mit ihren dominierenden Faktoren Geschichte und Geographie. Damit blieb Europa aber ein Sonderfall. Dieser „Exzeptionalismus“, der auf weitgehender Abwesenheit in der Weltpolitik beruhte, ist dysfunktional geworden. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine als ein Beispiel für den Kampf zwischen aggressivem Nationalismus (Russland) und liberalem demokratischem Patriotismus (Ukraine) hat das den Europäern auf drastische Weise vor Augen geführt. Die Ungewissheit über die Zukunft des amerikanischen Engagements in Europa verschärft die Unruhe.

Norbert Lammert und Janusz Reiter gehen vor dem Hintergrund der problematischen deutsch-polnischen Geschichte der Frage nach, wie die beiden Länder auf diese aktuellen Herausforderungen reagieren können. Die direkte und indirekte russische Einflussnahme in Mitgliedsländern der Europäischen Union, insbesondere in Polens Nachbarland Belarus und die Suche nach einer angemessenen gesamteuropäischen Strategie sind ebenso Thema wie die in Polen ungeliebte Gas-Pipeline „Nord-Stream 2“ und die wiederholten polnischen Reparationsforderungen an die Bundesrepublik Deutschland.

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Die Veranstaltungsreihe „Europa-Gespräche“ wird im Rahmen der Förderung „Europa-Schecks“ gefördert vom „Minister für Bundes- und Europangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei“.

AK_Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien