Luftaufnahme der Warendorfer Altstadt

Thora zurück in Warendorf


Die Warendorfer Thora, die 1938 vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten gerettet wurde, ist wieder in Warendorf zu sehen. Am Freitag präsentierte Sharon Fehr, Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster, die wertvolle Schriftrolle im Elsberg-Forum.

Die über 200 Jahre alte Thora wurde während der Pogromnacht von Heinrich Baggeroer versteckt und dadurch bewahrt. Aktuell ist sie das zentrale Exponate der Ausstellung „Jüdisches Leben in Warendorf“, die das jüdische Leben und Wirken in der Stadt über mehrere Jahrhunderte hinweg sichtbar macht, und die am Wochenende eröffnet wurde.

Bürgermeister Peter Horstmann betonte bei der Ausstellungseröffnung die besondere Bedeutung, die mit der Rückkehr der Thora nach Warendorf verbunden ist: „Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie viel Kultur, Wissen und menschliches Miteinander durch das NS-Regime zerstört wurden. Die Thora ist ein kraftvolles Symbol der Erinnerung und ein Zeichen dafür, wie wichtig Aufarbeitung und Begegnung sind.“

Sharon Fehr würdigte bei der Präsentation die Bedeutung der Thora für die Gegenwart: Erinnerung schaffe Bewusstsein und ermögliche Begegnung – die stärkste Antwort auf Hass und Ausgrenzung.

Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt von Rudolf Berger und Nicole Fenneker („Die Glocke“), die sich intensiv mit der Geschichte des Judentums in Warendorf beschäftigt hat. Ergänzend zur Schau steht weiterhin eine online einsehbare Artikelserie auf der Seite von "Die Glocke" zur Verfügung sowie eine Karte historischer Orte jüdischen Lebens in der Stadt.

Die Ausstellung „Jüdisches Leben in Warendorf“ ist bis zum 15.01.2026 während der Öffnungszeiten des Modehauses Ebbers (montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr).