Freckenhorst

Die Wünsche zur dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes decken sich mit den Wünschen aus dem temporären Verkehrsversuch, aber in der Umgestaltung geht der temporäre Verkehrsversuch vielen immer noch nicht weit genug geht. Es wurde sich von allem „mehr“ (mehr Bänke, mehr Spielangebote, mehr Beleuchtung, mehr Verkehrsberuhigung, etc.) gewünscht, während der Stiftsmarkt auch weiterhin für Veranstaltungen zur Verfügung stehen soll.

Im Rahmen der dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes können dann auch endlich Wünsche wie „mehr Barrierefreiheit“ (z.B. durch Austausch des Pflasters) und die Umlegung der Stellplätze für eine klare Funktionsteilung zwischen Verkehr und Aufenthalt realisiert werden.

Für die Erarbeitung der Vorplanung (Leistungsphasen 1-2) wurde bereits ein Büro beauftragt, das sich aktuell mit den Planungsgrundlagen beschäftigt.

In 2026 wird es zu den Planungen noch Bürgerbeteiligung geben. Die erarbeiteten Entwürfe werden dann im Anschluss in den politischen Gremien beraten.

2024 wurde ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept – kurz ISEK - für Freckenhorst aufgestellt. Dieses stellt eine Handlungsgrundlage für die strategischen Ziele und Projekte zur Entwicklung von Freckenhorst dar.

Das ISEK versteht sich als ganzheitliche Konzeption. Wesentlicher Bestandteil ist die zukünftige Gestaltung der Ortsmitte. Die Erarbeitung der Inhalte erfolgte im Frühjahr 2024 unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit, sodass die strategische Ausrichtung vom ganzen Ort mitgetragen wird.
Das  ISEK bildet die Grundlage für die Beantragung von Mitteln aus der Städtebauförderung, die anschließend für die Realisierung von Maßnahmen aus dem ISEK herangezogen werden können.

Hier können Sie das ISEK herunterladen.

Seit Ende 2022 ist der Ortskern von Freckenhorst im Förderprogramm des Bundes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Ein Baustein davon war es, den Stiftsmarkt zu einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität für Begegnungen, Gespräche und Kinderspiel zu entwickeln. Dieser Baustein wurde im September 2024 umgesetzt und läuft aktuell auf Probe.

Die Erarbeitung des Konzeptes zum temporären verkehrsversuch erfolgte mit Bürgerbeteiligung und wurde durch die Lenkungsgruppe Freckenhorst begleitet.

Als zentraler Teil der Neugestaltung wurde der Stiftsmarkt für den motorisierten Verkehr beruhigt. Weitere Maßnahme auf dem Stiftsmarkt umfassen die Installation von Stadtmobiliar, das den Platz für alle Altersgruppen ansprechend gestaltet. Neu hinzugekommen sind auch Bänke, Begrünungselemente, Fahrradanlehner sowie eine von einem Sandkasten umgebende Spieleisenbahn. Ziel der Umgestaltung war es die Aufenthaltsqualität des Stiftsmarktes, unter den gegebenen Bedingungen, deutlich zu erhöhen und so Raum für Gespräche, Begegnungen und kindliche Freude zu schaffen.

Nach einem Jahr stellte sich die Frage: Was funktioniert gut – und wo gibt es noch Optimierungsbedarf? Erste Gespräche sowie eine Veranstaltung mit Anliegerinnen und Anliegern und eine Online-Umfrage mit 1064 Teilnehmern haben bereits stattgefunden. Bei der Evaluierung ging es auch um Fragen zu einer grundsätzlichen und dauerhaften Platzgestaltung: Welche Elemente sollen dauerhaft erhalten bleiben? Wo wünschen sich Bürgerinnen und Bürger Veränderungen, etwa bei Parkplätzen, der Art des Pflasters oder zusätzlicher Begrünung? Ziel ist ein lebendiger und attraktiver Stiftsmarkt für Menschen aller Altersgruppen.

Die Ergebnisse der Evaluierung

Neben wenigen kritischen Stimmen zur Durchfahrtssperre und zum Rückbau, wird der temporäre Verkehrsversuch insgesamt sehr positiv wahrgenommen.

Der Stiftsmarkt wird laut Onlinebefragung am häufigsten zu Fuß und für die Durchfahrt mit dem Fahrrad  genutzt. In der Onlinebefragung aus 2023 war die Durchfahrt mit dem PKW einer der Hauptnutzungsgründe, diese Nutzung ist weggefallen und erklärt den Rückgang der Nutzung des Stiftsmarktes. Der Stiftsmarkt ist damit deutlich ruhiger und angenehmer geworden. Dies bestätigten auch die Anwohner am Stiftsmarkt.

Ein weiter Grund für den Besuch auf den Stiftsmarkt sind gezielte Besuche der ansässigen Geschäfte, Gastronomie, Bücherei und der Besuch von Veranstaltungen. Daher soll der Stiftsmarkt auch künftig für Veranstaltungen nutzbar sein. Sitzgelegenheiten, Begrünung und Spielbereiche werden als sehr positiv bewertet, ebenso wie die einzelnen Elemente. Die ruhige Atmosphäre wird sehr geschätzt. Der Stiftsmarkt wird als angenehmer empfunden und die Aufenthaltsdauer hat sich erhöht. Dies zeigt sich sehr deutlich in der Auswertung der Einzelkommentare. Es halten sich mehr Familien mit Kindern auf dem Stiftsmarkt auf.

Es gibt aber auch noch Verbesserungspotenzial im Bereich der Barrierefreiheit (Austausch Pflaster, Bänke mit Rückenlehnen), der Begrünung (Mehr Grünelemente), mehr/ verbesserte Sitzelemente, Beleuchtungselemente, noch mehr Kindersicherheit, mehr Spielelemente für Jung und Alt, Beschattung und noch mehr Beruhigung / noch weniger Autos auf dem Stiftsmarkt.
Zum Verkehr werden sich stärkere Kontrollen auf dem Stiftsmarkt gewünscht, die unerlaubtes Parken, Ignorieren der Einbahnstraßenregelung und das Durchfahren der Poller von Motorrädern unterbindet. Und einzelne Hinweise hinsichtlich einer ergänzenden Ausschilderung werden aktuell geprüft.
Häufig kam die Frage nach dem zweiten kleinen Sandkasten vor der Bücherei. Dieser ist im Nachgang aus der Not heraus geboren, da nach dem Abpollern immer wieder PKWs über den Bürgersteig an den Pollern vorbei gefahren sind. Der Sandkasten war die Alternative zu einem zusätzlichen Poller auf dem Bürgersteig.

Wie geht es weiter?

Die Ergebnisse aus der Evaluierung fließen zum einen in die Beratung über den temporären Verkehrsversuchs ein und zum anderen werden diese dem Planungsbüro zur Verfügung gestellt, das für die dauerhafte Umgestaltung des Stiftsmarktes bis zur Leistungsphase 2 beauftragt wurde.

Die Rolle der Gastronomie als wichtiger Akteur soll für die Belebung der Altstadt Warendorf und den Ortskern von Freckenhorst besondere Beachtung finden. Daher wurde die Erstellung eines Gastronomiekonzeptes beauftragt, dass dabei helfen soll den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und Antworten auf Fragen zu finden wie:
Welche Rahmenbedingungen benötigt ein Gastronomiebetrieb, um sich vor Ort zu halten oder anzusiedeln?
Welche Arten von Gastronomie könnten das bestehende Angebot sinnvoll ergänzen, ohne bestehende Standorte zu schwächen?

Auch der Ortskern von Freckenhorst ist im Rahmen des Gastronomiekonzeptes einbezogen. Dies ergab sich aus den Erkenntnissen und Anregungen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) Freckenhorst, das im engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt wurde. Ziel ist es, die Gastronomie als wichtigen Bestandteil der Ortsentwicklung zu stärken und Potenziale gezielt zu nutzen. Neben einer Online-Umfrage für Bürgerinnen und Bürger wurden Expertinnen- und Experteninterviews durchgeführt, um die Richtung für eine langfristige und strategische Weiterentwicklung vorzugeben. Hierzu gehört auch ganz konkret den Stiftsmarkt zukünftig als imposante und historische Kulisse für Events zu inszeniert und stärker zu nutzen.

Die Gastronomieanalyse ist abgeschlossen. Das weitere Vorgehen wird in den politischen Gremien beraten werden.

Zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich rund um den Stiftsmarkt standen Fördermittel im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zur Verfügung, für das sich die Stadt Warendorf erfolgreich beworben hatte. Das geförderte Projekt umfasst unterschiedlichste Maßnahmen und Projekte, die bis zum August 2025 in Freckenhorst umgesetzt wurden.

Für die Begleitung der Maßnahmen und Projekte stand ein Zentrenmanagement zur Verfügung, das in engem Kontakt zu Gewerbetreibenden, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie sonstigen Akteuren im Projektgebiet stand.  
Zu den Projekten gehörten:

• Temporäre Neuordnung und Zwischengestaltung des Stiftsmarkts Freckenhorst
• Vorübergehende Anmietung und Untervermietung leerstehender Ladenlokale,
• Fassadensanierungen besonders prägnanter Gebäude,
• Machbarkeitsstudien / Ideenwettbewerbe zur Umnutzung von Gebäuden oder Neugestaltung von Gebäudekomplexen,
• Bürgerbeteiligungen zur Umgestaltung öffentlicher Plätze (insbesondere des Stiftsmarktes),
• Maßnahmen zum Innenstadtmarketing und zur Öffentlichkeitsarbeit
• Bänke, Spielgeräte und leicht transportable Sitzgelegenheiten.

Den Geltungsbereich für den Ortsteil Freckenhorst können Sie hier ansehen:
Geltungsbereich zukunftsfähige Innenstädte und Zentren _Ortsteil Freckenhorst

Über den Verfügungsfonds konnten flexibel lokale Kleinprojekte realisiert werden. Die Projekte wurden in der Regel aus 50 % Fördermitteln und 50 % privaten Mittel finanziert.
Inzwischen stehen keine Fördermittel mehr zur Verfügung.

Folgende Projekte konnten über den Verfügungsfonds realisiert werden:

• Winterbeleuchtung auf dem Stiftsmarkt
• Musikalischer Akt Krüßing 2024
• Pflege der Hochbeete auf dem Stiftsmarkt durch die Garten-AG der Everwordschule
• Beschallung des Stiftsmarktes zum Schützenfest 2024
• Gestaltung der Schaufenster eines leerstehenden Ladenlokals

Die vorübergehende Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen beabsichtigt zukunftsfähige und frequentierte Nutzungen in der Startphase zu unterstützen. Das Ziel war, dass neue Konzepte, Angebote und Geschäftsideen risikofrei getestet und etabliert werden.
Inzwischen stehen keine Fördermittel mehr zur Verfügung.

Die Stadt Warendorf bot im Rahmen eines Förderprogramms für 2025 finanzielle Unterstützung bei Vorhaben, die dem Erhalt und der Aufwertung von Fassaden im Ortsteil Freckenhorst  zu Gute kamen an.
Die Richtlinie für das Förderprogramm wurde am 29.08.2024 im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen. Für Eigentümerinnen und Eigentümer von städtebaulich bedeutsamen Gebäuden stellten diese Zuschüsse eine wichtige Unterstützung dar.

Fassadenförderprogramm
Das Fassadenförderprogramm für Freckenhorst wurde durch Mittel des Bundes und der Stadt Warendorf finanziert. Ziel war die Erhaltung und Weiterentwicklung der gewachsenen historischen Struktur des Ortskerns und die Verschönerung des Stadtbildes durch die Sanierung von Fassaden.
Im Fassadenprogramm standen für 2025 eine Fördersumme von 25.000 € zur Verfügung.
Inzwischen sind die Fördermittel ausgeschöpft.

Der Brüggenbach ist im Ortsbild von Freckenhorst nur noch bedingt prägendes Landschaftselement. Aufgrund der damaligen Kanalisierung und Begradigung wird der Bach heute in einem Betonbett geführt und ist streckenweise sogar überbaut, wodurch er im Stadtbild kaum sichtbar ist. Aus diesem Grund wurde die Wiederherstellung des Bachlaufes mit Flora und Fauna bereits 2012 in das Integrierte Ortsentwicklungskonzept (2030 – Zukunft Freckenhorst) als fortgeschrittener Projektansatz aufgenommen. 

Über das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ führt die Stadt Warendorf derzeit verschiedene Maßnahmen in Freckenhorst durch, um den Ortskern als attraktives und funktionales Zentrum zu stärken.

Die Verwaltung hat daher über das o.g. Förderprogramm und in Kooperation mit dem Wasser- und Bodenverband das Büro WLV-Wasser und Boden GmbH mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Zielsetzung war es, die Möglichkeiten einer Renaturierung oder einer naturnäheren Gestaltung des Brüggenbaches innerhalb des Ortskerns zu prüfen und zu beleuchten.

In der nun vorliegenden Studie wurde zunächst der Ist-Zustand untersucht und daraus ein Umsetzungsfahrplan abgeleitet. Die in dem Fahrplan beschriebenen Maßnahmen zeigen, dass eine ökologische Aufwertung des Brüggenbaches auf nahezu ganzer Länge des Untersuchungsraumes zu einer hydrologischen Verbesserung führt.
So sollen insbesondere die stark überprägten Abschnitte mit den Niedrigwasser-Rinnen aus hydromorphologischer und ökologischer, aber auch aus städtebaulicher Sicht vorrangig umgestaltet werden. Auf diese Weise kann nicht nur ein attraktiver Lebensraum für die Flora und Fauna entstehen, sondern auch eine Erlebbarkeit des urbanen Gewässers für die Bürgerinnen und Bürger hergestellt werden.

Ebenso ist es in Bezug auf Starkregen und Hochwasserereignissen sinnvoll, die hydraulische Situation des Baches zu verbessern. Da jedoch eine Aufweitung der „kanalisierten Engstellen“ aufgrund der angrenzenden Bebauung begrenzt möglich sein wird, schlägt der Gutachter vor, alternativ die Abschnitte der Ausuferungen durch Schaffung von Retentionsräumen und die Vergrößerung des Gewässerprofils zu optimieren.
Die Machbarkeitstudie zur ökologischen Aufwertung des Brüggenbaches finden Sie hier.