Es gibt ihn wieder, den Warendorfer Sommer
Im Jahre 1993 startete die Stadt Warendorf unter Federführung des heutigen Kulturbüro und in enger finanzieller Kooperation mit der damaligen Sparkasse Warendorf ein Projekt, dass Warendorf zu recht in Erstaunen versetzte. Man erlebte etwas bisher nicht Dagewesenes, den ersten Warendorfer Sommer. Unter dem Titel Theater Töne Turbulenzen tauchte die gesamte Altstadt über einen Zeitraum von mehreren Wochen unter überregionaler Beachtung in ein multikulturelles Spektakel. Winfried Baetz schrieb in seinem Exposé für einen WDR-Beitrag: „Ein experimentelles Spektakel, das einer Großstadt gut zu Gesicht stünde; aber die ersten waren die Warendorfer Kulturchefs, die das andere Stadtfest wagten, ohne Bier und Bühnenrummel, wie sonst, sondern mit Poesie und Konzept“.
In den Folgejahren konnten immer wieder, wenn auch in kleinerem Rahmen unter dem Titel Warendorfer Sommer – Theater Töne Turbulenzen Straßentheaterinszenierungen an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet Warendorf durchgeführt werden. Den ersten notwendigen kommunalen Konsolidierungsmaßnahmen gehorchend musste dann ab 1996 das Engagement auf diesem Gebiet in den Hintergrund gerückt werden. Mit der fulminanten TheaterZeitReise zum 800jährigen Jubiläum der Stadt Warendorf erfuhr die fast 10jährige Tradition des sommerlichen Straßentheaters noch einmal einen vielbeachteten Höhepunkt.
Aus der über viele Jahre andauernden fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen dem Theater am Wall e.V. und dem Kulturbüro der Stadt Warendorf ist nun zunehmend der Wusch entstanden, das Thema Straßentheater wieder zu einem festen Bestandteil des Warendorfer Kulturangebotes werden zu lassen. Gemeinsam mit der Warendorf Marketing GmbH und den Altstadtfreunden Warendorf soll er nun wieder aufblühen. Der Warendorfer Sommer. Schon im vergangenen Jahre lieferten der Theater am Wall e.V und das Kulturbüro Warendorf mit der menorkinischen Theatergruppe Tutatis anlässlich der Warendorfer Pferdenacht ein Spektakel, das Geschmack machen sollte auf den Warendorfer Sommer 2014.
Und so wird der Warendorer Sommer 2014 aussehen: Am Samstag, dem 2. August heißt es ab 18.00 Uhr „Alles Gute kommt von oben“. An fünf verschiedenen Orten in der Warendorfer Altstadt werden von Balkonen, von Dächern, aus Fenstern, in einer Spelunke oder von der Kanzel musikalische, theatralische, tänzerische aber auch veritable (Kultur)häppchen geboten, die einem kulturellen Vorspeisenbuffet ähneln. Hier ein Häppchen und da ein Häppchen, das ganze fünf Mal. Zum Ende dieses inspirierenden und geführten Rundganges, wenn der Mond am Schweinemarkt aufgeht, werden alle Teilnehmer auf riesige Fantasiefiguren treffen, die von Samba-Rhythmen begleitet eine Prozession der ganz anderen Art in Gang setzten wird. Angekommen auf dem Marktplatz trifft diese Kulturkaravane auf Besucher, die den bisherigen Abend bei Jazz-Rythmen auf dem Marktplatz genossen haben. Nun heißt es „Jazz meets Samba“, aber nicht nur das: Über den Köpfen der Zuschauer werden internationale Künstler zu mitreißender Musik mit Trapezartistik, aufregender Tuchakrobatik und in mehr als fünf Metern Höhe imposanter Feuerjonglage einen kulturellen Hauptgang servieren, der die Wiedergeburt des Warendorfer Sommers zu einem eindrucksvollen Erlebnis machen soll.
„Neben den vier Projektpartnern, die bei diesem wegweisenden Vorhaben Hand in Hand arbeiten, bedarf es natürlich verlässlicher Finanzpartner, die ein solches Projekt auf tragfähige Füße stellen“, betont Horst Breuer, Chef des Kulturbüro Warendorf. Und so ist es für die Projektverantwortlichen eine große Freude, dass die Kulturstiftung der Sparkasse Warendorf schon in der frühen Planungsphase ihr verbindliche Unterstützung zugesagt hatte.
Detailplanungen sind in der Endphase. Und so darf man gespannt sein auf den Warendorfer Sommer 2014. Karten für die fünf Gruppenführungen, deren Teilnehmerzahl auf jeweils 30 Personen beschränkt ist, sind in den nächsten Tagen zum Preis von 22,00 € bei Warendorf Marketing, Emsstraße 4 oder unter 02581/545454 erhältlich.
