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Kategorie: Stadtportrait, Tourismus, Kultur & Sport, 28.10.2013, Von: Jochen Walter

Das Geheimnis des Töttchens ist gelüftet

Die Suche nach dem Geheimnis des Töttchens hatte Bürgermeister Jochen Walter am Vorabend des Fettmarkt-Empfangs eine beinahe schlaflose Nacht beschert. Eine zufriedenstellende Antwort über die Herkunft des Töttchens konnte er jedoch auch nach hartnäckiger Recherche nicht finden und so blieb die tatsächliche Herkunft weiter im Dunklen.


Doch sein Wunsch nach des Rätsels Lösung blieb nicht lange ungehört. Dank der engagierten Hilfe eines Warendorfer Bürgers konnte das Geheimnis nun gelüftet werden. Der entscheidende Hinweis entstammt dem schönen Kochbuch „Kulinarische Streifzüge durch Westfalen“ von Roland Gööck, welches sich neben den Köstlichkeiten der westfälischen Küche ebenso umfangreich dem Ursprung und der Tradition der westfälischen Kultur widmet. Dort heißt es über das Töttchen:

„Eine Münsterländer Spezialität, die vor allem als kleines Zwischengericht zum Bier immer beliebter wird. Ursprünglich wurde das pikante Ragout aus Kalbskopf, –lunge und –herz zubereitet. […] In der französischen Küche wird diese spezielle Zubereitung „en tortue“ (auf Schildkrötenart) genannt. Es heißt, französische Soldaten hätten das Rezept nach Westfalen mitgebracht. Aus „en tortue“ sei die heutige Bezeichnung „Töttchen“ geworden.“
Quelle: Gööck, Roland: Kulinarische Streifzüge durch Westfalen. Siegloch Edition 1984, S. 190.

„Unser“ Töttchen ist damit – neben seiner Bedeutung für die lebendige Tradition der Stadt Warendorf – auch ein besonderes Merkmal der unverwechselbaren Kultur Westfalens. Wie der Fettmarkt entspringt das Töttchen den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und wird zu einem Symbol für die Kraft der kulturellen Vielfalt unserer westfälischen Geschichte. Bürgermeister Jochen Walter bedankt sich herzlich für die freundliche Hilfe aus der Bürgerschaft und wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern erfreuliche Erinnerungen an die heiteren Fettmarkt-Tage des Jahres 2013.