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Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 25.06.2014,

Ausstellung "Bernhard Kleinhans - Retrospektive" im Historischen Rathaus


Zum zehnten Todestag des Sendenhorster Bildhauers Bernhard Kleinhans zeigt die Stadt Warendorf vom 29. Juni bis zum 17. August im Dezentralen Stadtmuseum Historisches Rathaus eine umfangreiche Retrospektive seines überaus reichen Schaffens. Viele Arbeiten des Sendenhorster Künstlers befinden sich in privatem, aber auch in öffentlichem Besitz. So unter anderem der Marienbrunnen auf dem Warendorfer Marktplatz, der nach Ausschreibung eines Wettbewerbes 1983 errichtet wurde. Die Basis für dieses Brunnenprojekt legte schon viele Jahre vorher ein unbekannter Warendorfer Bürger, der der Stadt Warendorf einen erheblichen Betrag ausgesetzt hatte, um einen „Brunnen zu Ehren der Gottesmutter“ errichten zu lassen. Aufgestockt durch zahlreiche Spenden aus der Warendorfer Bürgerschaft konnte das Projekt dann 1983 realisiert werden.

Der Künstler Bernhard Kleinhans studierte zunächst an der Werkkunstschule in Münster und wechselte von dort  an die Akademie der Bildenden Künste in München. Hier arbeitete er überwiegend in Bronze und kümmerte sich, wie sein Lehrer Heinrich Kirchner auch, um den Guss seiner Werke selbst. Bernhard Kleinhans arbeitete ab 1959 in seinem Sendenhorster Atelier ausschließlich im Wachsausschmelzverfahren. Bei diesem Verfahren wird die plastische Form aus Wachs modelliert. Diese wird mit entsprechenden Gusskanälen in seiner äußeren Hülle mit einem aushärtenden Material wie zum Beispiel Gips oder Ziegelmehl umgeben. Nach der Aushärtung wird das Wachs geschmolzen und der Hohlraum mit Bronze gefüllt. Nach Erkalten muss die Form zerschlagen werden, um die Plastik freizulegen. „Charakteristisch für viele Werke Bernhard Kleinhans‘ ist die ungeglättete Oberfläche, die durch Rückstände vom Formgips eine vom Künstler nicht gesteuerte Zeichnung bekommen hat“, betont der Kunsthistoriker Dr. Ulrich Schäfer, der gemeinsam mit Horst Breuer, dem Leiter des Kulturbüro Warendorf und der Witwe des Künstlers, Maria Kleinhans, die umfangreiche Ausstellung zusammengetragen und konzipiert hat.

Die Themen des Künstlers Bernhard Kleinhans waren breit gefächert. Christliche Ikonographie, Mythologie, geschichtliche Ereignisse und anderes mehr boten ihm Anlass und Inspiration zu oftmals völlig neuen Bilderfindungen wie etwa seine Darstellung der Leda mit dem Schwan, die die Gemahlin des spartanischen Königs schlafend auf einem Bett zeigt, wobei der Schwan mit ausgebreiteten Flügeln und vorgerecktem Hals auf dem Fußende sitzt. Die Geschichte des Mordes an dem Kölner Erzbischof Engelbert von Berg am 7. November 1225 in einem Hohlweg bei Gevelsberg führte zu einer Serie von Plastiken. Eine von diesen zeigt die grausame Hinrichtung des Mörders Friedrich von Isenberg durch das Rad vor dem Kölner Severinstor.