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Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 23.06.2015,

Marienikonen im Historischen Rathaus


Gottesmutter vom Höhlenkloster Kiew (Pečherskaja), Russland, spätes 19. Jahrhundert

Die Marienverehrung hat für die Stadt Warendorf eine ganz besondere Bedeutung. Nicht umsonst fällt hier das größte Heimatfest auf Mariä Himmelfahrt am 15. August. Auch im orthodoxen Christentum nimmt die Verehrung der Gottesmutter einen wichtigen Platz ein. Dafür stehen die zahllosen Darstellungen Mariens in der Sakralkunst des christlichen Ostens. Von Russland über den Balkan, Griechenland, Zypern bis zum nahen Osten spielen Ikonen – und insbesondere Marienikonen – eine wichtige Rolle für Theologie und Spiritualität. Die Stadt Warendorf zeigt in ihrer Sommerausstellung von 21. Juni bis zum 16. August diese Vielfalt in einer Ikonenausstellung. Die rund 60 Ikonen stammen zu einem Großteil aus den Beständen des in Warendorf lebenden Ikonenfreundes Dr. Alfons Wohlgemuth.
Ordnung in die Vielfalt bringt die Einteilung in drei Grundtypen, die im ganzen Verbreitungsgebiet von Ikonen vorkommen. Das wird auch in der Ausstellung nachvollzogen. Je ein Ausstellungsraum ist einem der Grundtypen gewidmet: zunächst der Typus „Die Wegweisende“ (Hodigitria), dann „Die Fürbittende“ (Orantin) und schließlich „Die Sich Erbarmende, Liebende“ (Eleousa). Die Besucher können also direkt nachvollziehen, welche Bildmerkmale sich in diesen Grundtypen wiederholen. Aber auch, wie unterschiedlich das gleiche Thema zu verschiedenen Zeiten, Anlässen und in verschiedenen Regionen umgesetzt worden ist. Weitere Ausstellungsräume widmen sich Darstellungen, die nicht unmittelbar einem dieser Grundtypen zuzuordnen sind, oder die Szenen aus den biblischen Berichten zum Marienleben zeigen. Hier darf zum Beispiel eine Weihnachtsikone nicht fehlen, und natürlich zeigt ein Bild auch Mariä Himmelfahrt. Ikonen werden traditionell mit Eitempera auf Holz gemalt. Meist gehört noch eine Grundierung dazu. Es wird interessant sein zu sehen, dass es auch Ikonen in anderen Techniken wie zum Beispiel Bronzeguss gibt. In einem Schaukasten zeigt die Ausstellung mehrere Metallikonen mit Mariendarstellungen.
Konzipiert und zusammengetragen wurde die Ausstellung von Dr. Alfons Wohlgemuth aus Warendorf. Der ehemalige Chirurg beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren intensiv mit byzantinischer und ostkirchlicher Kunst. Im Rahmen seines Studiums im Alter an der Westfälischen Wilhelmsuniversität in Münster hat er sich theologisch und kunstgeschichtlich mit Ikonologie befasst. Und nicht zuletzt hat er auch selbst Ikonen gemalt.Die Ikonenausstellung im Rathaus wurde am 21. Juni eröffnet und dauert genau bis zum Himmelfahrtswochenende, so dass auch die Besucher der Altstadtillumination am 15. August noch die Gelegenheit haben, sie zu besuchen. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag, 15 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr
Samstag, 15. August (Mariä Himmelfahrt), 16 bis 23 Uhr.

Führungen:
28.6., 9.8. und 16.8. jeweils 17 Uhr
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt.
Telefonische Voranmeldungen nimmt das Kulturbüro Warendorf unter 02581/541412 entgegen.