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Gadem Zuckertimpen 4

Haus- und Baugeschichte

Das Gadem
Das Gadem

Nach einer umfangreichen Untersuchung der Bau- und Sozialgeschichte und einer behutsamen Renovierung ist das Gebäude mit historischem Mobilar ausgestattet worden. Das „Kleine-Leute-Haus“ zeigt nun beispielhaft das Wohnen zweier Familien.
Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein kleines Mietshäuschen, das als Gadem bezeichnet wird. In der Altstadt gibt es noch mehr als 60 solcher Gademe. Einige dieser kleinen Häuser, die in der Regel abseits der breiten Durchgangsstraßen an Nebenstraßen plaziert sind, waren bereits vom späten Mittelalter an von begüterten Familien als Altenteil bzw. zu Renditezwecken errichtet worden. Die Bewohner solcher Gademe waren Witwen, unverheiratete Frauen, einfache Handwerker, Zuarbeiter der Textilproduktion, Tagelöhner oder später auch einfache städtische Beamte. Seit dem 18. Jahrhundert wurden die Gademe zunehmend von Kleinbürgern erworben.
Das Gadem Zuckertimpen 4 dokumentiert mit seinem Standort an der Promenade im östlichen Teil der Warendorfer Altstadt eine Form der Kleinhausbebauung im Bereich der früheren Stadtbefestigung. Das Gebäude wurde 1662/63 errichtet. Die Dachbalken lagen im rückwärtigen Teil auf der Stadtmauer. Nach mehreren kleineren Umbauphasen im 18./19. Jahrhundert wurde das Gebäude kurz vor 1900 um einen massiven Anbau an der rückwärtigen Traufseite erweitert. Vor 1920 ist durch den Einbau einer Trennwand im angebauten Teil Platz für eine separate Küche und Waschküche geschaffen worden. Gleichzeitig wurde ein Stallbereich mit Remise und Abort angebaut.

Die Hausbewohner

Es soll eine Wohnsituation der 1920er Jahre rekonstruiert werden
Es soll eine Wohnsituation der 1920er Jahre rekonstruiert werden

Die Altstadtfreunde und der Heimatverein Warendorf hatten sich zum Ziel gesetzt, eine Wohnsituation der 20er Jahre zu rekonstruieren. 1925 bewohnte der damalige Eigentümer Heinrich Rolf zusammen mit seiner Frau Elisabeth und seinen drei Kindern das Gadem Zuckertimpen. Aus einem Warendorfer Adressbuch geht hervor, dass als Einlieger der Lokomotivputzer August Droste mit seiner Frau und zwei Kindern mit der Fuhrmannsfamilie zusammen wohnte. Trotz umfangreicher wissenschaftlicher Forschungen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen kann eine vollständige Authentizität der Alltagsgeschichte aus der vergangenen Zeit natürlich nicht dargestellt werden.

Die Ausstattung

Alltagskultur früherer Bewohner
Alltagskultur früherer Bewohner

Um dieses Gebäude der damaligen Zeit entsprechend einzurichten, mussten Möbel, Gebrauchsgegenstände und Textilien gesammelt werden, die älter als 1925 waren. Es genügte dabei aber keineswegs, sich nur einen Vorrat von Antiquitäten und „schönen Dingen“ anzulegen. Es mussten vielmehr alle im Gadem ausgestellten Gegenstände auf ihre damalige Funktion und Geschichte hinterfragt werden. Nur so können sie als Vermittler von Alltagskultur früherer Bewohner präsentiert werden.

 

Impressionen aus dem Gadem



Besucheradresse

„Gadem“
Zuckertimpen 4
48231 Warendorf

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Öffnungszeiten

Sonntags und Feiertags von 15:00 - 17:00 Uhr (außer 01.01., 25.12., 26.12.)

 

Kontakt

Wolfgang Türk
Tel.: 02581 54-1410
Fax: 02581 54-1432
E-Mail

 

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