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Kategorie: Stadtportrait, Pressemitteilung, Rathaus, 17.02.2015,

Trauer um Heinrich Windelen


Heinrich Windelen (1921-2015)

Heinrich Windelen (1921-2015)

Die Stadt Warendorf trauert um ihren

Ehrenbürger

Bundesminister a.D. Dr. h.c. Heinrich Windelen

der am 16. Februar im Alter von 93 Jahren verstorben ist.

Bundesminister a.D. Heinrich Windelen wurde am 25. Juni 1921 in Bolkenhain, Schlesien geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg und anschließender amerikanischer Kriegsgefangenschaft führte ihn sein Weg als Heimatvertriebener nach Warendorf. Hier gründete er zusammen mit seinem Vater ein Handelsunternehmen. Geprägt durch sein katholisches Elternhaus engagierte er sich bereits früh für die Politik in dem sich im Wiederaufbau befindlichen Nachkriegsdeutschland.

Seit 1946 war Heinrich Windelen CDU-Mitglied und ebenso 1947 Mitbegründer der Jungen Union seiner neuen Heimatstadt Warendorf. Als Kommunalpolitiker engagierte er sich nachhaltig im Stadtrat wie auch im Kreistag. Er war maßgeblich dafür mitverantwortlich, dass die herausragenden Sportstätten und Freizeiteinrichtungen sowie die vielfältige Schullandschaft das Bild der Stadt Warendorf prägten und auch heute noch prägen. Insbesondere die Tatsache, dass das deutsche Olympiade Komitee für Reiterei, die Sportschule der Bundeswehr sowie das Bundesleistungszentrum für Modernen Fünfkampf sich in Warendorf ansiedelten und die Entwicklung der Stadt prägten ist seinem engagierten politischen Einsatz zu verdanken. Im Rahmen seines politischen Wirkens für den Kreis Warendorf galt sein besonderes Engagement dem Erhalt der Bahnstrecke Münster-Rheda und der Zeche Westfalen in Ahlen.

Sein unermüdlicher Einsatz für die Belange seiner Heimatstadt Warendorf bildete die Basis für seine spätere Karriere als Berufspolitiker. 1957 wurde Heinrich Windelen erstmals in den Bundestag gewählt, dem er in Folge 33 Jahre angehörte. Hier fühlte er sich immer und ohne jegliche Einschränkung seinen Wählern verpflichtet. Die Berufung in das Amt des Vertriebenenministers erfolgte 1969 in Anerkennung seines Engagements für seine vertriebenen Landsleute. Die Ostpolitik war dem gebürtigen Schlesier immer ein Herzensanliegen. Die Verleihung der Verdienstmedaille seiner schlesischen Heimat im Jahre 1995 ist hierfür beredtes Beispiel.

Bundesminister a.D. Heinrich Windelen wurde in Anerkennung seiner umfassenden Verdienste noch in seiner aktiven Zeit als Politiker mit zahlreichen hohen Auszeichnungen geehrt. 1991 wurde er von seiner Heimatstadt Warendorf zum Ehrenbürger ernannt, eine Auszeichnung, der Heinrich Windelen besondere Bedeutung beimaß. Diese, wie auch alle anderen Auszeichnungen waren ihm jedoch nicht in erster Linie Ehre, sondern zuvorderst innere Verpflichtung zum Einsatz für seine selbstgewählten politischen Prinzipien und damit für seine Mitmenschen.

Bundesminister a.D. Heinrich Windelen, der Schlesier aus Westfalen, hat Politik stets als Dienst am Menschen empfunden. Er war bis zu seinem Tode ein genauer, kritischer und wachsamer Beobachter der Politik in der Stadt Warendorf, im Land und in Europa. Als wichtiger Zeitzeuge und besonnen-kluger Politiker hat Heinrich Windelen sich bis in die letzten Tage in das gesellschaftliche Geschehen eingebracht. Die Stadt Warendorf verneigt sich vor einer großen und über alle Maßen verdienstvollen Persönlichkeit. Rat und Verwaltung werden ihm in Dankbarkeit und hoher Anerkennung stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

STADT WARENDORF

Jochen Walter

Bürgermeister