Zur Navigation
Service-Navigation
DeutschFranzösischEnglischNiederländisch
Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 26.02.2013,

"Verrücktes Blut" - topaktuelles Schauspiel im Theater am Wall


01.03.2013 "Verrücktes Blut" (c) Dietrich Dettmann

Am Freitag, dem 1. März zeigt das Theater am Wall um 20.00 Uhr innerhalb des Schauspielringes A das Schauspiel „Verrücktes Blut“ von Nurkan Erpulat und Jens Hille. Zeitgenössisches und hochaktuelles Theater steht also auf dem Spielplan.
Probleme der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unsere aktuelle Gesellschaft sind in letzter Zeit zu einem großen, auf vielen Ebenen diskutierten Thema geworden. „Und das nicht nur, weil ein schamloser Populist seine Vorurteile äußerst breitenwirksam und gewinnträchtig zu einem ekligen Bestseller verkocht hat“, heißt es in einer Pressemitteilung des Theater am Wall. Was hat das Theater zu dieser Thematik zu sagen? Eine innovative, radikal freche und wahrhaftige Antwort hat der türkischstämmige Autor und Regisseur Nurkan Erpulat gemeinsam mit dem ehemaligen Schaubühnen-Chefdramaturg Jens Hillje mit der Inszenierung des Stücks „Verrücktes Blut“ auf die Bühne gebracht. Sie wurde im Rahmen der Ruhrtriennale 2010 als Koproduktion mit dem Ballhaus Naunynstraße Berlin, einem freien Theater in Kreuzberg, uraufgeführt und war der sensationelle Überraschungserfolg des Berliner Theatertreffens 2011.
In seiner von Kritik und Zuschauern stürmisch gefeierten Inszenierung, die überdies für den Friedrich-Luft-Preis nominiert und im Juni 2011 bei den Mülheimer Theatertagen gezeigt wurde, verlegt Nurkan Erpulat die Migrationsdebatte ins Klassenzimmer mit türkischen und arabischen Jugendlichen. Eine Lehrerin versucht ihnen das abendländische Theater mit der Lektüre von Friedrich Schillers „Räuber“ nahe zu bringen. Aber alle üblichen pädagogischen Mittel schlagen fehl: Einer wilden Meute gleich boykottieren die Schüler ihren Unterricht mit aggressiven, sexistischen Sprüchen. Als zufällig einem von ihnen eine Pistole aus der Tasche fällt, nimmt die Handlung eine abrupte Wendung. Eine überforderte Deutschlehrerin greift in ihrer Problemklasse zu drastischen Mitteln, um ihren Schülern Schillers ästhetische Ideale näher zu bringen. Sie zwingt die bildungsfernen Jugendlichen mit vorgehaltener Waffe dazu, Schiller zu spielen, bis sie Parallellen zwischen ihrer eigenen Erlebniswelt und der Schillers sehen. Allmählich wird auch ihnen klar: In „Kabale und Liebe“ geht es um Ehrenmorde und in „Die Räuber“ um die Wut über die eigene Ausgrenzung; „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Was sich dann zwischen ihr, der terroristischen Pädagogin, und ihren zitternden Geiseln ereignet, ist hoch spannend, voller Erotik, schockierend und komisch zugleich.
Das Tourneetheater Landgraf hat sich vorausschauend die Rechte für diese Inszenierung gesichert und bietet so auch dem Theaterpublikum in der Provinz die Möglichkeit, unkonventionelles, hochaktuelles, junges, aufregendes Theater zu erleben. Da wollte das Theater am Wall natürlich nicht passen. Im Vorfeld des Gastspiels, das im Übrigen vom Ministerium für Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird, bietet das Theater am Wall am 1. März um 19.15 Uhr im Dachtheater eine thematische Einführung an. Die Einführung ist für die Besucher des Stückes kostenfrei.

Karten sind zu Preisen von 22,00 €, 20,00 € und 18,00 € zzgl Vorverkaufsgebühr erhältlich. Schüler, Studenten und andere Ermäßigungsberechtigte erhalten gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von 50 % auf den Kartenpreis.

Vorverkauf:
Kulturbüro Warendorf, Kurze Kesselstraße 17, Telefon 02581/54-1414
Warendorf Marketing, Tourismusbüro, Emsstraße 4, Telefon 02581/54-5454
oder online.