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Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 22.11.2012,

Internationales Tanztheater im Theater am Wall


04.12.2012, 20.00 Uhr, SPETTATORI

Internationales experimentelles Tanztheater ist schon seit einigen Jahren fester Bestandteil des Spielzeitprogramms im Theater am Wall. Am 4. Dezember um 20.00 Uhr sind in dieser Saison Absolventen der international agierenden Scuola Dimitri aus der Schweiz zu Gast.

In ihrem mehrfach ausgezeichneten nonverbalen Bühnenstück „Spettatori“ kombinieren sie Bewegungstheater, Tanz, Clownerie und Artistik mit Live-Musik. Die Inszenierung wurde von den Akteuren gemeinsam mit dem Prager Regisseur Pavel Strourac entwickelt. Dessen Kreationen decken ein breites Spektrum ab, von der Arbeit mit Puppen und Objekten über Bewegungstheater, Tanz und Clownerie bis hin zum Straßentheater oder zu Noveau Cirque. Die kulturelle Vielfalt, die Akteure kommen aus der Schweiz, Spanien, Frankreich und Deutschland, ist ein wesentlicher Aspekt der Gruppe. Was sie aber daneben wirklich verbindet ist ihre intensive Suche und Erforschung einer international verständlichen Theatersprache, die keine artistischen Grenzen kennt.

Sie setzen sich in die allervordersten Sitzreihen im Theater, blicken geradeaus und warten. Gesittet, anständig, leise. Wie man sich im Theater eben verhält. Man wartet und wartet, auf eine kahle, graue Wand starrend, aus welcher ein Rohr herausragt. Es ist dies das Einzige, das sich bewegt. Es löst sich ganz langsam aus der Wand und fällt zu Boden. Stille. Seufzen. Warten. Man beginnt, auf dem Stuhl hin und her zu rutschen, die Beine übereinander zu schlagen, legt den Kopf auf die Seite. Die Langeweile liegt schwer in der Luft und wird förmlich greifbar. Kleine, kaum merkliche Bewegungen zeugen von Scheu, Anstand und Etikette. Denn schließlich sitzen die Spettatori im vermeintlichen Zuschauerraum eines Theaters und warten auf den Beginn einer Vorstellung. Doch als lange nichts passiert und man auch auf den Nachbarsitzen immer weniger einen Hehl daraus macht, dass man vollkommen gelangweilt ist, weichen sich Scheu und Hemmungen immer mehr auf. Die Spettatori werden unruhig, zucken mit den Schultern, stubsen einander an und stehen sogar auf. Als bald durch ein Missgeschick eine rote Kiste voller Gerümpel mitten unter den Zuschauern steht, ist die ganze Aufmerksamkeit der Spettatori nur noch auf diese Kiste gerichtet. Da kommen plötzlich Schläuche, Gießkannen, Abflussohre und Pinsel zum Vorschein. Und was machen die sogenannten Zuschauer mit dem Zeugs? Musik natürlich. Sie musizieren und tanzen und springen in akrobatischer Manier zwischen den Stuhlreihen umher. Es wirkt wie ein kurzer, heftiger Ausbruch aus dem Zwang des Anstandes. Man versucht verzweifelt, der tödlichen Langeweile zu entkommen und prustet mit Freude und Inbrunst in Schläuche und Kannen.Konstruiert wie ein Kaleidoskop aus Bildern, verwandelt sich die Anfangs realistische Atmosphäre in eine surreale Welt. Wer sind die Zuschauer und wer die Schauspieler? Und wo ist das Theater? Ohne Worte, aber mit intensiver, körperlicher Präsenz in Form von Tanz, Akrobatik, Pantomime, Clownerie und Live-Musik werden erstaunliche Geschichten erzählt. Dazu gehört eine mitreißende Musik, die von virtuos gespieltem Klezmer bis zu kakophoner Geräuschkulisse variiert.

Karten für diesen ungewöhnlichen Theaterabend sind zu Preisen von 22,00 €, 20,00 € und 18,00 € zuzüglich Vorverkaufsgebühr erhältlich. Schüler, Studenten und andere Ermäßigungsberechtigte erhalten gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von 50% auf den Kartenpreis.

Vorverkauf:
Kulturbüro Warendorf, Kurze Kesselstraße 17, Telefon 02581/54-1414
Warendorf Marketing, Tourismusbüro, Emsstraße 4, Telefon 02581/54-5454
oder online .