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Kategorie: Pressemitteilung, 24.10.2022,

Zwei neue Stolpersteine in Warendorf


49 Stolpersteine waren bis zum vergangenen Freitag in Warendorf verlegt. Sie erinnern im gesamten Stadtgebiet an die Opfer der NS-Diktatur. Nun kamen zwei weitere hinzu: sie sind Gedenkorte für Eduard Elsberg und Anton Westekemper.

In der Flurstraße 17 hatten sie gewohnt, Anton und Theresia Westekemper. Anton Westekemper war 1886 in Freckenhorst geboren. 1913 heiratete er, war lange angestellt als Schriftsetzer beim Verlagshaus Leopold (Oststraße). Doch 1925 wurde er in eine Anstalt für psychisch Kranke eingewiesen, 1931 nach Warstein und dann 1941 nach Hadamar verlegt, wo er schließlich von den Nationalsozialisten getötet wurde. Sein Stolperstein ist damit der erste in Warendorf, der an ein Euthanasieopfer erinnert.

Beim Gedenken für Anton Westekemper in der Flurstraße 17.

 

In der Münsterstraße 1 wurde an Eduard Elsberg erinnert, der 1936 sein Geschäft (heute Ebbers) aufgeben musste. Er ging nach Berlin und wurde 1942 ins Ghetto nach Warschau deportiert. Dort wurde er ermordet.

Künstler Gunter Demnig (links) übergab den Stolperstein an Paten Rudolf Berger (mitte).

 

Paten dieser beiden Stolpersteine sind Westekempers Enkelin Brigitte Baltrusch und Rudolf Berger, Seniorchef des Modehauses Ebbers. Familie Berger ist es ein Anliegen, nicht nur das historische Gebäude, sondern auch das Andenken Eduard Elsbergs zu erhalten. Deshalb nennt er es Elsberg-Haus, und dass die zentrale Kreuzung davor Elsberg-Platz heißt, ist auch Bergers Initiative. Elsbergs Stolperstein konnte von Kunst-Handwerker und Initiator Gunter Demnig noch nicht verlegt werden, da hier demnächst Straßenarbeiten anstehen. Nach der Neupflasterung wird er dort verlegt.


Künstler Gunter Demnig bei der Verlegung des Stolpersteins für Euthanasieopfer Anton Westekemper.