Zur Navigation
Service-Navigation
DeutschFranzösischEnglischNiederländisch
Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 22.01.2013,

Denkmal an Ferdinand Bichtler wurde der Öffentlichkeit übergeben


v.l. Peter Scholz (Sparkasse), Dr. Winfried Totzek (Künstler), Ulla Starke (Initiatorin), Jochen Walter (Bürgermeister)

Schon im Rahmen des Neujahrsempfanges im Jahr 2012 wurde der Öffentlichkeit die vom Warendorfer Künstler Dr. Winfried Totzek geschaffene und von der Warendorfer Bürgerin Ulla Starke angeregte Skulptur in Gedenken an den verstorbenen Warendorfer Bürger Ferdinand Bichtler vorgestellt. Nach umfangreichen Überlegungen konnte nun in der Wallgasse ein Ort für die Aufstellung gefunden werden, der zum einen der Person Ferdinand Bichtler, aber auch den Anforderungen an die Wirksamkeit und Sicherheit der Skulptur entspricht. Am 21. Januar wurde nun die Skulptur und die dazugehörige Erläuterungstafel im Rahmen eines kurzen Gedenkens an ihrem Standort endgültig der Öffentlichkeit übergeben. Neben Vertretern der Stadt Warendorf, dem Künstler, der Initiatorin und einigen Nachbarn waren zu diesem Anlass auch mit Herrn Peter Scholz und Herrn Klaus Oortmann zwei Repräsentaten der Sparkasse Münsterland Ost vertreten. Denn der großzügigen Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Warendorf ist es letztendlich zu verdanken, dass dieses Projekt umgesetzt werden konnte.

Ferdinand (Ferdi) Bichtler war ein Mann, der aus dem Stadtbild Warendorfs nicht wegzudenken war. Er wohnte bis zu seinem Tod am 11. Januar 2011 an der Brünebrede. Der Blaumann, die Aktentasche und das Fahrrad waren sein Markenzeichen. Beruflich war Ferdi Bichtler seit 1968 im Baubetriebshof in der städtischen Gärtnerei tätig. Jeder Warendorfer Bürger kannte ihn, wenn er - auch noch Jahre nach seiner Pensionierung im Jahre 1998 - mit seinem Fahrrad durch die Stadt fuhr und für Sauberkeit sorgte. Aktentasche auf dem Gepäckträger und Eimer mit Werkzeug am Fahrradlenker, so radelte er durch die Straßen der Stadt, räumte Unrat weg, kehrte Glasscherben zusammen oder beschnitt in den Fußgängerweg hineinragende Rosenzweige. Selbst an Sonntagen sah man ihn im Emsseepark, wo er mit der Sense die Brennnesseln in Schach hielt. Mit selbst hergestelltem Spezialwerkzeug, Harken und langen Eisenstangen befreite er die Brückenpfeiler der Ems von treibendem Unrat. Selbst Fahrräder holte er aus der Ems und brachte sie pflichtbewusst zum Fundbüro.

In Winterzeiten sorgte er dafür, dass der Frischwasserzufluss der Ems in den Emssee abgestellt wurde, damit der See schneller zufror und die Warendorfer Kinder so schneller zu ihrem heiß geliebten und in Warendorf recht seltenen Schlittschuhvergnügen kamen. Er kümmerte sich um die öffentlichen Pflanzbeete rund um die Straßenbäume in der Stadt, nicht nur auf der Brünebrede, wo er aufgewachsen und jahrzehntelang gewohnt hatte. Hier war er als Nachbar bekannt und beliebt. Beim Auf- und Abbau des Marienbogens in der Bogengemeinschaft „Untere Brünebrede/Königstraße“ war er immer ein fleißiger und zuverlässiger Helfer. Auch die Pumpe hier an der Wallgasse stand unter der verantwortungsvollen Pflege von Ferdi Bichtler.

Er war ein sehr gebildeter und belesener Mann. Er verblüffte manchen Warendorfer Bürger mit umfangreichen Detailfragen und Detailkenntnissen. So ist seinem akribischen Forschen die Erkenntnis zu verdanken, dass der 8. Breitengrad durch den Warendorfer Emsseepark verläuft. Sein Engagement sah er immer als selbstverständlich und deshalb als nicht besonders erwähnenswert an. Zeit Lebens wollte er weder Dank noch Ehrung.