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Kategorie: Bildung & Soziales, Pressemitteilung, 10.04.2013,

Auf Tuchfühlung im Theater am Wall - "Ich werde es sagen" mit Reinhard Gesse


20.04.2013 - "Ich werde es sagen"

Die Reihe Tuchfühlung im Dachtheater des Theater am Wall steht für Nähe zum Publikum, für Theater das den unmittelbaren Kontakt sucht, unter die Haut geht. Am Samstag, den 20. April um 20.00 Uhr steht die Inszenierung „Ich werde es sagen!“, einen Monolog mit Songs nach dem gleichnamigen Roman von Kristian Ditlev Jensen auf dem Programm dieser Reihe.

In der Rolle des Kristian Ditlev Jensen ist der aus Warendorf stammende Schauspieler Reinhard Gesse zu sehen, der die Bühnenadaption mit und für die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück entwickelt hat. Das Thema und dessen Umsetzung sind wie kein anderes prädestiniert für die kleine intime Reihe „Tuchfühlung“ im Theater am Wall. Kinder vertrauen Erwachsenen. Vor allem denen, die sie gern haben. Das auszunutzen ist eines der infamsten Verbrechen an der kindlichen Seele – und wird alleine in Deutschland jedes Jahr an über 15.000 Jungen und Mädchen begangen. Und diese Zahl benennt nur die gemeldeten Fälle. Denn viele Opfer schweigen. Sie bleiben gefangen in der verhängnisvollen Spirale aus Schuldgefühlen und Scham, Ekel und Selbsthass, Verzweiflung und Angst. Zusätzlich verstehen es die übermächtigen Täter, ihre Opfer so zu manipulieren und unter Druck zu setzen, dass sie ihr Leiden jahrelang als Geheimnis hüten.

Auch den Dänen Kristian Ditlev Jensen kostete es 20 Jahre, bevor er über sein persönliches Martyrium und seine Verletzungen sprechen konnte, die im Alter von 9 Jahren begannen. Sein autobiografischer Roman "Ich werde es sagen!" gibt Einblick in das unermessliche Leid eines Jungen und in die psychologischen Methoden eines pädosexuellen Täters. In einem eindrucksvollen Monolog hat die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück Kristian Ditlev Jensens Selbstzeugnis für die Bühne dramatisiert.

Ein Raum, ein Stuhl, ein Fenster, auf dem Boden unbeschriebene Seiten Papier. Ein Mann, sein Foto aus Kindertagen, ein kleines in Zeitungspapier gewickeltes Paket. So beginnt das Stück. Reinhard Gesse spielt den Mann, das Kind, verschlossen, aufschreiend in diesem verlassen wirkenden engen Raum. Er erzählt von Gewalt und Autorität von Wut und den kleinen Inseln der Geborgenheit, von seiner Verzweiflung und dem Ausbruch. Trotz der harten Thematik macht das Stück vor allem Hoffnung. Denn die Hoffnung ist es, durch die Kristian sich am Ende aus seiner Hilflosigkeit befreien kann. Eine zuweilen verzweifelte, zuweilen brüchige Hoffnung - doch am Ende rettet sie sein Leben.

Karten sind im Vorverkauf zu Preisen von 12,00 € (erm. 8,00 €) erhältlich.

Vorverkauf:
Kulturbüro Warendorf, Kurze Kesselstraße 17, Telefon 02581/54-1414
oder am Veranstaltungstag an der Tageskasse