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Kategorie: Inklusion vor Ort, Host Town-Programm 2023, 10.11.2022,

Warendorf soll inklusiver werden


Auftakttreffen zum Förderprogramm Inklusion vor Ort am 19.11.2022 in Bonn. Quelle: Aktion Mensch

37 Netzwerke haben sich auf den Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) und der Aktion Mensch für die modellhafte Förderung inklusiver Sozialräume im Rahmen des Programms "Inklusion vor Ort" beworben. Vier Projekte dürfen sich über den Zuschlag freuen - darunter auch die Stadt Warendorf und der Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V. mit dem gemeinsamen Projekt "verstehen - verändern - verstetigen".

Seinen Anfang nahm das gemeinsame Projektvorhaben im Frühjahr 2022. Inspiriert durch die bereichernde Zusammenarbeit rund um die Bewerbung als Host Town für die Special Olympics World Games 2023 war für die Stadt Warendorf und den Kreiscaritasverband schnell klar, auch beim Programm "Inklusion vor Ort" gemeinsam ins Rennen gehen zu wollen. Das Programm soll die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen weiter voranbringen und fördert dafür fünf Jahre lang inklusive Netzwerke in den ausgewählten Modellkommunen mit insgesamt 4 Millionen Euro. Für den Kreiscaritasverband und die Stadt Warendorf bedeutet dies je 500.000 Euro Fördermittel bei einer Förderquote von 90% bzw. 80% für den Projektzeitraum von 2023 bis 2027.

Das vom MAGS NRW und der Aktion Mensch getragene Förderprogramm ist geprägt von praktischen Erfahrungen mit der Modellinitiative "Kommune Inklusiv". Dabei haben die Aktion Mensch und die Initiative mittragende Verbände Erkenntnisse gesammelt, wie Kommunen Schritt für Schritt inklusiver werden können. Neben einem gemeinsamen Inklusionsverständnis, einer wirkungsorientierten Projektplanung, der umfänglichen Partizipation verschiedener Zielgruppen und der Einbindung qualifizierten Personals ist insbesondere der Aufbau und die Pflege eines inklusiven Netzwerkes wesentlicher Erfolgsfaktor auf dem Weg zu einer barrierearmen, partizipativen und damit inklusiven Kommune.

In der Bewerbungsphase wurden daher erste Fäden des sozialen Engagements in Warendorf zusammengesponnen. Mit der Bürgerstiftung Warendorf, der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf des Paritätischen, dem Senioren Freizeitkreis e. V., dem Stadtsportverband Warendorf e. V. und der Taflan GmbH konnten bereits fünf Unterstützerorganisationen für das Projekt gewonnen werden. Darüber hinaus stehen die Projektpartner mit dem Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule NRW zu einer möglichen wissenschaftlichen Begleitung des Projektvorhabens im Austausch. In den kommenden Jahren soll das inklusive Netzwerk kontinuierlich wachsen und wird allen offenstehen, die sich für mehr Teilhabe und Mitbestimmung in Warendorf engagieren möchten.

Bei einem ersten Auftakttreffen der geförderten Netzwerke am 19. Oktober bei der Aktion Mensch in Bonn wurden erste Erfahrungen zwischen den geförderten Projekten aus Oberhausen, Mönchengladbach, Wiehl und Warendorf ausgetauscht und die weiteren Schritte des als Tandemförderung aufgebauten Programms skizziert. Ganz konkret sind die Projektpartner in den kommenden Wochen aufgefordert, das für die Bewerbung eingereichte Kurzkonzept zu einem umfassenden Projektkonzept weiterzuentwickeln und auf dessen Basis die jeweiligen Förderanträge bei der Aktion Mensch bzw. der Bezirksregierung Düsseldorf zu stellen. Auf diesem Weg - der bis Mitte Januar 2023 anberaumt ist - werden die Projektpartner durch die Aktion Mensch und das MAGS NRW unterstützt. Ein Projektstart ab Februar 2023 wird anvisiert.

Der erfolgreichen Antragsstellung wird sich eine rd. einjährige partizipative Entwicklungsphase anschließen, die vornehmlich für den Aufbau des inklusiven Netzwerkes und dafür erforderlicher Strukturen genutzt werden soll. Die Umsetzung zentraler Bausteine des Projektkonzepts hin zu einem inklusiveren Sozialraum und die Verstetigung des inklusiven Netzwerkes werden die Folgejahre prägen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm sind unter der Rubrik Inklusion zusammengefasst.

Zudem werden Stadt und Kreiscaritasverband in der Sitzung des Sozialausschusses am 23. November 2022 zum Projekt berichten und das Konzept näher vorstellen.