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LWL-Archäologen untersuchen künftiges Bauland in Milte


Bürgermeister Axel Linke mit Dr. Ingo Pfeffer und Dr. Christoph Grünewald

Es geht vorwärts in Milte, denn Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beginnen in den nächsten Tagen, den Baugrund des Gebiets „Königstal II“ in Milte zu untersuchen. Hier waren bei archäologischen Voruntersuchungen bereits Spuren aus der Vergangenheit entdeckt worden: Reste einer Siedlung aus der Völkerwanderungszeit und ein bisher undatierter Graben. Die laufenden Ausgrabungen sollen nun helfen, diese Befunde zu deuten, denn sie sind ein seltener Beweis für die Besiedlung des Münsterlandes zu dieser Zeit.

"Ich bin froh, dass es in diesem Thema nun weitergeht! Insbesondere die bauwilligen Betriebe und Familien in Milte freuen sich über diesen nächsten Schritt, der notwendig ist für die weitere Bereitstellung von Bauflächen", erklärt dazu Bürgermeister Axel Linke. Um das archäologische Verfahren zu beschleunigen, hat die Stadt Warendorf extra ein eigenes Team von Grabungshelfern angestellt.

An der Ostmilter Straße hatten Archäologen der LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Münster bei vorbereitenden Untersuchungen eine ungewöhnliche Grabenstruktur entdeckt, die ihnen bis heute noch Rätsel aufgibt. „Und nicht nur das! Reste einer Siedlung aus der Zeit der Völkerwanderung kamen ans Licht und belegten damit, dass bereits im 5. Jahrhundert in Milte Menschen mehrere kleine Hofstellen angelegt hatten“, erklärt Dr. Christoph Grünewald, Leiter der Außenstelle Münster der LWL-Archäologie. Daher ist es erforderlich, dass hier im Zuge der Baumaßnahmen für die geplante Flächenausweisung weitere archäologische Untersuchungen stattfinden.

Die Spuren der Siedlungen zeigten sich den Experten in Form von im Boden sichtbaren Hausgrundrissen. Zudem konnten die Archäologen bereits bei den Voruntersuchungen erkennen, dass das Gelände damals nicht so flach war, wie es heute ist: Er war durchzogen von kleinen Kuppen und Tälern. Das erkennen die Archäologen daran, dass der gewachsene Boden zwischen den einzelnen Gebäudestandorten der Siedlung unterschiedlich hoch oder tief liegt.

„Wir werden mit dieser laufenden Ausgrabung unser wenig genaues Bild dieses Siedlungsplatzes vervollständigen“ erklärt Dr. Ingo Pfeffer, LWL-Archäologe der Außenstelle Münster und Grabungsleiter in Warendorf. „Sobald die Ausgrabung erst einmal richtig begonnen hat, sind Interessierte und Besucher herzlich willkommen“, so Pfeffer weiter.<xml></xml>