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Kategorie: Pressemitteilung, 31.08.2022,

Nahwärmenetz für die Altstadt


Angesichts der aktuellen politischen Lage steht auch die Stadt Warendorf vor der Herausforderung, unabhängiger von fossilen Energieimporten zu werden. Ein Projekt, das der Stadt dabei hilft, ist die Integration eines Nahwärmenetzes in der Altstadt. Umfängliche Informationsveranstaltungen sind noch im September geplant.

Das Thema Energie treibt seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs in der Ukraine viele Menschen um. Eine Alternative zeigt sich in der kalten Nahwärme, mit deren Hilfe auf fossile Brennstoffe verzichtet werden kann. Ein großes Flusswärmepumpen-Kraftwerk auf dem Brinkhaus-Gelände könnte rund 70 Prozent des Wärmebedarfs im Stadtkern liefern. Schon im Oktober 2022 sollen die vorbereitenden Bauarbeiten für ein Nahwärmenetz in der Altstadt Warendorf im Rahmen der Baumaßnahmen zur Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes starten.

Mit der über das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ geförderten Umgestaltung ist die Erneuerung der Straßenzüge  Münsterstraße, Freckenhorster Straße und Krickmarkt vorgesehen. Mit der Umgestaltung dieser Bereiche sollen die dortige Aufenthalts- und Gestaltungsqualität erhöht, die Wohnqualität verbessert sowie Gastronomie und Einzelhandel gestärkt werden.

Aufgrund der aktuellen Energiekrise ergreift die Stadt Warendorf die Chance, um vorbereitende Maßnahmen für die Integration eines Nahwärmenetzes im Rahmen der ohnehin geplanten Erneuerungsmaßnahmen durchzuführen. Ein beauftragtes Gutachten hat bestätigt, dass die Erschließung eines Wärmenetzes in Warendorf grundsätzlich machbar ist und eine autarke Wärmealternative für die Bestandsimmobilien in der Altstadt bieten kann.

Erste Teilfragen sind dafür bereits geklärt. Um ein Wärmenetz in der Altstadt aufbauen zu können sind Wärmeleitungen u.a. im Kernbereich der Altstadt, der Münsterstraße/ Krickmarkt und der Freckenhorster Straße und die Installation temporärer Heizzentralen notwenig.

Für Anlieger, Anwohner und Eigentümer bedeutet dies: Bauarbeiten, teilweise direkt vor der Haustür. Da sich die Arbeiten sukzessive durch die Altstadt bewegen, sind jedoch immer nur Teilabschnitte, nie alle Straßenzüge gleichzeitig betroffen. Es ist mit einer Bauzeit von bis zu vier Jahren zu rechnen, da aufgrund der geringen Platzverhältnisse in der Altstadt die verschienenen Gewerke in der Regel nur nacheinander und nicht parallel erstellt werden können.

Vor den eigentlichen Bauarbeiten sind archäologische  Erkundungen und Grabungen erforderlich, die nur teilweise baubegleitend umgesetzt werden können. „Auf dem Marktplatz haben wir nur bis 70 Zentimeter Tiefe gegraben – und 1900 archäologische Befunde und Funde gehabt“, erklärt Baudirektor Peter Pesch. "In den Fußgänzerzonen geht es unter die bisherigen Rohrebenen. Um die großvolumigen Nahwärmerohre verlegen zu können, muss deutlich tiefer gearbeitet werden. Das kann in einer historischen Altstadt noch

vieles hervorbringen“.

Die Einschränkungen in den Fußgängerzonen sollen während der Bauzeit so gering wie möglich gehalten werden. Die Arbeiten erfolgen daher als Wanderbaustelle in einzelnen Abschnitten, sodass die erforderlichen Maßnahmen der jeweiligen Gewerke je nach Ort und Lage passgenau abgestimmt werden können. Dabei müssen neben den archäologischen Untersuchungen – die nur teilweise baubegleitend durchgeführt werden können – die Arbeiten zur Verlegung der Wärmeleitungen sowie zur Erneuerung der Versorgungsleitung und die Herrichtung der Straßenzüge individuell koordiniert werden. Die Erneuerung der Fußgängerzone wird daher von vielen kleinen Baustellen statt von einer flächendeckenden Maßnahme bestimmt sein.

Die Stadt Warendorf, die Stadtwerke und der Abwasserbetrieb bieten zwei Informationsveranstaltungen, um Anliegern, Bürgern und Interessierten zu diesem großen Bauvorhaben Rede und Antwort zu stehen.

Am 20. September sind alle Einzelhändler, Gewerbetreibende und Dienstleistende sowie die Immobilieneigentümer in den betroffenen Straßenabschnitten Münsterstraße, Freckenhorster Straße und Krickmarkt eingeladen, sich zu den Planungen zu informieren. Die Infoveranstaltung startet am 20.09.2022 um 19 Uhr im Sophiensaal. Die Einladung zum Infoabend ist bereits erfolgt.

Ein zweiter Informationsabend für alle Interessierten findet statt am Dienstag, 27.09.2022 von 18 bis 20 Uhr im Sophiensaal,  Kurze Kesselstraße 17.